behandlungsfeld burnout 1

Burnout

Mit Burn­out-Syn­drom (Burn-Out-Syn­drom) oder Burn-out (engl. „burn out“‚ aus­bren­nen‘) wird ein Zustand bezeich­net, der von psy­chi­scher, emo­tio­na­ler und phy­si­scher Erschöp­fung, Kraft­lo­sig­keit und Müdig­keit gekenn­zeich­net ist. Es ent­wi­ckelt sich über einen län­ge­ren Zeit­raum hin­weg. Letzt­lich führt es zu einem Ver­lust der Lebens­qua­li­tät und in den meis­ten Fäl­len zu Fol­ge­er­kran­kun­gen wie Angst­stö­run­gen und Depres­si­on. Die Gren­zen zwi­schen die­sen Erkran­kun­gen sind flie­ßend.

Burn­out kann viel­fäl­ti­ge psy­chi­sche und phy­si­sche (kör­per­li­che) Ursa­chen haben:

Psy­chi­sche Sym­pto­me und Beschwer­den des Burn­out-Syn­droms

  • emo­tio­na­le Erschöp­fung mit dem Gefühl von Über­for­de­rung
  • Psy­cho­so­ma­ti­sche Erkran­kun­gen
  • Depres­si­on
  • Zynis­mus und Aggres­si­vi­tät
  • Distanz­be­dürf­nis und Ein­sam­keit
  • Schuld­zu­wei­sun­gen
  • Erhöh­te Sucht­ge­fahr – Alko­hol, Tabak­kon­sum, Dro­gen
  • Antriebs- und Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che
  • Moti­va­ti­ons­lo­sig­keit, ein­her­ge­hend mit Schwie­rig­kei­ten bei der Lebens­be­wäl­ti­gung
  • Gleich­gül­tig­keit und Des­in­ter­es­se
  • Exis­ten­ti­el­le Ver­zweif­lung

Kör­per­li­che Sym­pto­me und Beschwer­den des Burn­out-Syn­droms

  • Schlaf­stö­run­gen
  • Chro­ni­sche Müdig­keit und Erschöp­fung
  • Ener­gie­man­gel
  • Nacht­schweiß (nächt­li­ches Schwit­zen)
  • Kopf­schmer­zen
  • Magen­krämp­fe
  • Erhöh­te Infekt­an­fäl­lig­keit

Das Burn­out-Syn­drom betrifft meist Men­schen mit hoher Eigen­mo­ti­va­ti­on, einer hohen Anfor­de­rungs- und Erwar­tungs­hal­tung ver­bun­den mit idea­lis­ti­schen Vor­stel­lun­gen an sich und ihre Arbeit. Wenn Zie­le und Hoff­nun­gen in der Rea­li­tät nicht erfüllt wer­den, kön­nen Resi­gna­ti­on und Frus­tra­ti­on die Fol­ge sein. Eben­so kön­nen feh­len­de Aner­ken­nung und Pro­ble­me im pri­va­ten Umfeld die Ent­ste­hung eines Burn­out-Syn­droms begüns­ti­gen.

Häu­fi­ge Ursa­chen des Burn­out-Syn­droms

  • über­trie­be­ner Ehr­geiz, Per­fek­tio­nis­mus
  • Stress, hohe Arbeits­be­las­tung und Kon­flik­te mit Vor­ge­setz­ten und Kol­le­gen
  • Feh­len­der Aus­gleich (“work-life-balan­ce”)
  • Wider­sprü­che zwi­schen eige­nen Ansprü­chen und rea­len Gege­ben­hei­ten
  • Stö­run­gen im Tag-Nacht-Rhyth­mus z.B. durch Schicht­ar­beit dadurch auch nicht aus­rei­chen­der Schlaf
  • Pri­va­te Kon­flik­te
  • Pro­ble­me mit Wahr­neh­mung und Durch­set­zung eige­ner Belas­tungs­gren­zen, häu­fig psy­cho­dy­na­mi­sche Hin­ter­grün­de

Ziel der Behand­lung muss sein, die kör­per­li­che und see­li­sche Über­las­tung zu regu­lie­ren.
Auch wenn Burn­out kei­ne eigen­stän­di­ge Erkran­kung im Dia­gnos­tik-Kata­log der Ärz­te und Psy­cho­the­ra­peu­ten ist – eine „Mode­er­kran­kung“ ist es nicht! Allein vor dem Hin­ter­grund, dass Burn­out als „klei­ne Schwes­ter der Depres­si­on“ gilt, muss jeder Burn­out-Pati­ent ernst genom­men und behan­delt wer­den. Je frü­her das Pro­blem erkannt und behan­delt wird, des­to güns­ti­ger sind Ver­lauf und Pro­gno­se.