tDCS - Transkranielle Gleichstromstimulation

tDCS — Transkranielle Gleichstromstimulation

(Transcranial Direct Current Stimulation)

tDCS oder auch Trans­kra­ni­elle Gleich­strom­sti­mu­la­ti­on ist eine scho­nen­de medi­ka­men­ten­freie The­ra­pie­me­tho­de mit einem nach­hal­ti­gen Effekt.

Geziel­te elek­tri­sche Impul­se zur Unter­stüt­zung bei Depres­si­on, kogni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen und Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­men.

Was ist tDCS (trans­kra­ni­elle Gleich­strom­sti­mu­la­ti­on)?

tDCS — Trans­kra­ni­elle Gleich­strom­sti­mu­la­ti­on oder auch “Tran­s­cra­ni­al Direct Cur­rent Sti­mu­la­ti­on” ist eine scho­nen­de medi­ka­men­ten­freie The­ra­pie­me­tho­de mit einem nach­hal­ti­gen Effekt. Wäh­rend der Behand­lung wer­den klei­ne Elek­tro­den an der Kopf­haut posi­tio­niert, durch die eine schwa­cher elek­tri­scher Impuls gesen­det wird. Die­ser nicht spür­ba­re Behand­lungs­schritt regt Hirn­area­le gezielt zur Akti­vi­tät oder Dros­se­lung bei Über­ak­ti­vi­tät an. Durch die ver­än­der­te Erreg­bar­keit der Ner­ven­zel­len las­sen sich gezielt Erkran­kun­gen wie Depres­si­on oder Migrä­ne behan­deln.

In den ent­spre­chen­den Area­len las­sen sich die Erreg­bar­keit bzw. Emp­find­lich­keit nor­ma­li­sie­ren und auf lan­ge Sicht ver­bes­sern. Die Inten­si­tät und Dau­er des ange­leg­ten Stroms bestim­men zusam­men mit der opti­ma­len Posi­tio­nie­rung der Elek­tro­den über den Behand­lungs­er­folg. Die­se wer­den im soge­nann­ten Sti­mu­la­ti­ons­pro­to­koll fest­ge­legt und wäh­rend der The­ra­pie fort­wäh­rend opti­miert. Ange­lehnt an aktu­ells­te For­schungs­er­geb­nis­se und neu­es­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen erfolgt bei uns die Wahl der ent­spre­chen­den Pro­to­kol­le.

Wir set­zen tDCS bei chro­ni­schen Schmer­zen und psy­chi­schen Erkran­kung wie, z. B. bei Pati­en­ten mit Depres­sio­nen ein. Außer­dem eig­net sich tDCS als neben­wir­kungs­freie Alter­na­ti­ve für die medi­ka­men­tö­se The­ra­pie der Migrä­ne­pro­phy­la­xe. Auch im Bereich der Neu­ro­lo­gie las­sen sich Erfol­ge bei der Behand­lun­gen von Epi­lep­sie, Mor­bus Par­kin­son, Mul­ti­pler Skle­ro­se, Fibro­my­al­gie oder Spas­ti­ken sowie bei Stö­run­gen von Gedächt­nis und Kon­zen­tra­ti­on erzie­len.

Die Behand­lung kann die Arbeits­wei­se (Erreg­bar­keit) des Gehirns beein­flus­sen und zur Ver­rin­ge­rung beein­träch­tig­ter All­tags­ak­ti­vi­tä­ten und Funk­tio­nen nach Schlag­an­fäl­len ange­wandt wer­den.

Für wel­che Erkran­kun­gen eig­net sich tDCS?

  • Depres­si­ve Ver­stim­mun­gen oder leich­te bis mit­tel­gra­di­ge Depres­si­on
  • Kon­zen­tra­ti­ons- und Auf­merk­sam­keits­pro­ble­me
  • Kogni­ti­ve Leis­tungs­de­fi­zi­te (z. B. nach Stress, Krank­heit oder im Alter)
  • Unter­stüt­zung bei chro­ni­scher Müdig­keit /​ Erschöp­fungs­zu­stän­den

Ablauf der Behand­lung mit der trans­kra­ni­ellen Gleich­strom­sti­mu­la­ti­on — tDCS

Zu Beginn bespre­chen wir gemein­sam Ihre Beschwer­den, Vor­ge­schich­te und Ziel­set­zun­gen – und prü­fen, ob tDCS bei Ihnen sinn­voll und sicher anwend­bar ist. Dann plat­zie­ren wir dün­ne Elek­tro­den an geziel­ten Stel­len auf Ihrer Kopf­haut, je nach dem Bereich, den wir modu­lie­ren möch­ten. Über ein klei­nes, medi­zi­nisch geprüf­tes Gerät fließt ein sehr schwa­cher Gleich­strom für meist 20 bis 30 Minu­ten. Sie lie­gen oder sit­zen bequem und spü­ren in der Regel nur ein mil­des Krib­beln oder leich­tes Wär­me­ge­fühl, das nach kur­zer Zeit ver­schwin­det.

Direkt nach der Sit­zung sind Sie all­tags­fä­hig – eine Erho­lungs­zeit ist in der Regel nicht not­wen­dig. Um lang­fris­ti­ge Effek­te zu erzie­len, wird tDCS oft als Serie von Behand­lun­gen durch­ge­führt – etwa meh­re­re Sit­zun­gen pro Woche in der Anfangs­pha­se, spä­ter mit grö­ße­ren Abstän­den. Dabei pas­sen wir je nach Ihrem Fort­schritt die Posi­tio­nen, Strom­stär­ke oder Fre­quenz der Sit­zun­gen an.

Sicher­heit und Ver­träg­lich­keit der Gleich­strom-The­ra­pie tDCS

tDCS gilt all­ge­mein als sehr ver­träg­lich und sicher. Häu­fi­ge, meist harm­lo­se Neben­wir­kun­gen sind leich­tes Krib­beln an der Haut, Rötun­gen oder ein vor­über­ge­hen­des Taub­heits­ge­fühl an der Elek­tro­den­stel­le. In sel­te­nen Fäl­len kön­nen Kopf­schmer­zen oder Schwin­del auf­tre­ten – die­se ver­schwin­den meist schnell.

Bevor wir mit tDCS star­ten, klä­ren wir sorg­fäl­tig, ob bei Ihnen Kon­tra­in­di­ka­tio­nen vor­lie­gen, z. B. bei vor­han­de­nen Schä­del­im­plan­ta­ten, offe­nen Haut­lä­sio­nen im Kopf­be­reich oder sehr emp­find­li­cher Haut. Bei Epi­lep­sie wird mit beson­de­rer Vor­sicht gear­bei­tet, da theo­re­tisch elek­tri­sche Impul­se das Risi­ko beein­flus­sen könn­ten.

War­um tDCS bei uns in der Pra­xis sinn­voll ist

In der Pra­xis Schmidt-Staub sehen wir tDCS als wert­vol­le Ergän­zung unter den moder­nen Neu­ro­mo­du­la­ti­ons­me­tho­den. Es lässt sich gut mit ande­ren Ver­fah­ren kom­bi­nie­ren (z. B. Neu­rofeed­back, rTMS oder Infu­si­ons­the­ra­pien) und bie­tet pati­en­ten­ge­rech­te Behand­lun­gen mit gerin­gem Auf­wand. Für Per­so­nen, bei denen inten­si­ve­re Ver­fah­ren noch nicht indi­ziert sind oder erst schritt­wei­se auf­ge­baut wer­den sol­len, kann tDCS eine sta­bi­le Grund­la­ge legen oder als beglei­ten­des Werk­zeug die­nen.

Durch unse­re lang­jäh­ri­ge Erfah­rung und Fein­ab­stim­mung kön­nen wir tDCS in vie­len Fäl­len indi­vi­du­ell opti­mie­ren – so, dass Sie best­mög­li­che Wir­kung bei maxi­ma­ler Ver­träg­lich­keit erle­ben.

Wird die tDCS Behand­lung von der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­se über­nom­men?

Es han­delt sich um eine indi­vi­du­el­le Gesund­heits­leis­tung. Ein Zusatz­an­ge­bot, wel­ches als „IGeL“ oder „Selbst­zah­ler­leis­tun­gen“ nicht von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen über­nom­men wer­den.